Wir haben uns den Film „Fifty Shades of Grey“ angesehen. Seitdem nervt mich mein Partner fast täglich, dass er Fesselspiele einmal ausprobieren will. Ist so etwas nicht pervers?

Dieser Film hat viel Bewegung in das Thema Sexualität gebracht. Die Phantasien und Vorurteile beider Geschlechter „schlagen Purzelbäume“. Fakt ist, dass wir uns immer wieder in Erinnerung bringen sollten, dass Männer aus einem inneren Trieb heraus Sex brauchen. Bei Frauen erwacht die Lust auf Sexualität erst durch Sicherheit, Harmonie, Vertrauen und wenn sie sich von ihrem Mann verehrt fühlt. Es gehört viel Mut dazu, sich seinem Partner zu offenbaren und ihm die eigenen sexuellen Phantasien mitzuteilen. In unseren Köpfen kursieren noch die uralten kirchlichen Dogmen von Sünde, Schuld und Scham. Jeder Mensch hat bestimmte sexuelle Vorlieben. Das kann sich auch im Laufe des Lebens ändern, eventuell ausgelöst durch solche Filme. Ob das „pervers“ ist oder ob es Ihnen Spaß macht, entscheiden Sie. Unbedingt zu beachten ist, dass es beiden Partnern Spaß macht und dass sich beide wohl fühlen. Vertrauen in den Partner ist die Grundvoraussetzung. Sie dürfen sich auf keinen Fall gefährden oder verletzten. Ich rate Ihnen, experimentieren Sie doch ein wenig. Probieren Sie andere Praktiken aus. Sprechen sie vorher ab, wo die Grenzen sind und bitten Ihren Partner, erst ganz einfache Dinge zu probieren, um Ihnen Lust auf das Abenteuer zu machen. Dafür gab es in dem Film doch auch gute Beispiele.