JamedaJameda
Reden ist Gold - Schweigen ist Silber

Seit unser Sohn geboren ist, hat sich mein Mann verändert. Warum kann er sich nicht über unser Kind freuen?

Depression nach der Geburt

Sie stellen eine Frage, mit einem komplexen Hintergrund und es wird keine einfachen Antworten geben. Da ich Sie, Ihren Mann und die jeweiligen biografischen Hintergründe nicht kenne, kann ich Ihnen nur allgemeine Hinweise geben. Beginnen möchte ich, wie schon öfter, mit der evolutionär bedingten Entwicklung von Mann und Frau. In Partnerschaften wurde über Jahrtausende eine strenge Rollenverteilung und Geschlechtertrennung gelebt. Männer waren die Versorger und genossen dadurch gewisse Privilegien. Unter anderem das der Unabhängigkeit. Männern wurden Freiheiten zugestanden, welche Frauen verwehrt blieben. Aufgabe der Frau war es für Haushalt, Essen und Kinder zu sorgen. Das Motto hieß: „Haushalt, Kinder, Küche“. Eine Frau kann sich lange auf die Verpflichtungen und Einschränkungen einstellen, die mit dem Mutter-Sein zusammenhängen, während das kleine neue Leben 9 Monate in ihrem Bauch heranwächst. Für die meisten Frauen ist es ein erstrebenswertes Ziel, Mutter zu werden. Im Gegensatz dazu haben viele Männer Angst Vater zu werden. Angst vor der jahrelangen Verantwortung, Angst vor der Beschneidung ihrer Freiheit, Angst davor gebunden zu sein und die Unabhängigkeit zu verlieren, Angst vor der Endgültigkeit. Vielleicht hat Ihr Mann diese Angst. Sie hindert ihn daran, sich voll und ganz auf seinen Sohn einzulassen. Männer können das meist erst, wenn die Kinder größer sind und sie mit ihnen „etwas anfangen“ können. Ihnen macht die „Zerbrechlichkeit“ des Babys zu schaffen und sie haben die Befürchtung, etwas „kaputt zu machen“. Eine weitere Möglichkeit ist, dass Ihr Mann körperliche Nähe und Sex vermisst. Es kann sein, dass er unbewusst eifersüchtig auf ihren kleinen Sohn ist, weil dieser momentan Ihre gesamte Aufmerksamkeit erhält. Möglich ist auch, dass ihn die Unterbrechungen der Nachtruhe durch das Baby momentan sehr stressen, vielleicht hat er eine besonders anstrengende Phase auf Arbeit. Sicher gibt es noch mehr Faktoren. Wichtig ist, dass Sie offen darüber reden und Sie ihren Mann in den Tagesablauf und die Verpflichtungen des Eltern-Sein einbeziehen. Lassen Sie zu, dass Ihr Mann das eventuell anders macht und „meckern“ Sie nicht. Ein Kind braucht von Anfang an die Aufmerksamkeit und Liebe von Mutter und Vater.

Reden ist Gold - Schweigen ist Silber

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